Die Akteure der Schlemmerparty in der Waldsägmühle sorgten nicht nur für Gaumenfreuden, sondern präsentierten auch indisches Brauchtum und schwäbische Unterhaltung.
Foto: k-w
Pfalzgrafenweiler-Kälberbronn (k-w). Dass man mit einer Redensart mitunter auch ganz schön daneben liegen kann, bewiesen Uli Grampp und Suraj Nourd in Kälberbronn, wo sie ein freundschaftliches Kochduell schwäbischer und indischer Prägung in der Waldsägmühle austrugen.
Obwohl nämlich viele Köche, noch dazu so unterschiedlicher kultureller Prägung, bei der jüngsten Küchenparty des Hauses am Herd standen, konnte ganz und gar nicht die Rede davon sein, dass irgendjemand den sprichwörtlichen „Brei“ verdorben hätte. Die Gäste des Gourmetrestaurants erlebten vielmehr, wie sich liebgewordene Essgewohnheiten zweier so unterschiedlicher Kulturen ideal ergänzten. Sogar Vegetarier kamen ganz auf ihre Kosten.
Denn an diesem Abend standen Leibspeisen von Schwaben und Indern gleichermaßen auf der Speisekarte. Sie fanden dankbare Abnehmer, die sich direkt beim Sprüche klopfenden Küchenchef am Herd oder im Taj Mahal der Zinsbachstube. Dazu wurde indisches Bier serviert oder ein badischer Tropfen von Markenbotschafter Thomas Müller kredenzt, der für das Weingut „Alde Gott“ von Sachbachwalden ins Zinsbachtal gereist war.
Es ging ausgelassen und fröhlich an diesem Abend zu, an dem es auch im Unterhaltungsprogramm kaum gegensätzlicher hätte sein können. Auf der einen Seite die farbenfroh gekleideten Künstlerinnen der indischen Bollywood-Tanzgruppe vom Bombay Dance Club in Stuttgart. Sie sorgen alljährlich dank originalgetreuer Choreografie von Derrick Linco auf dem indischen Filmfestival der Landeshauptstadt für Begeisterung. Auf der anderen Seite die „Romm-Treiber“ aus Rottenburg, die mit musikalischen Gassenhauern das Publikum unterhielten.
Immer wieder machten sich die Gäste auf die kulinarische Reise, bei der sowohl vegetarische als auch herzhafte Fleischgerichte vor ihren Augen live zubereitet wurden. Natürlich durften klassische Curry-Hühnchen, Linsen-Kokossuppe, oder Papadams ebenso wenig fehlen wie Kürbissüppchen, Hirschmedaillons, Rostbrätle oder Saibling-Maultäschle, Kartoffelsalat und Spätzle inklusive. Und als krönenden Abschluss übertrumpften sich beide Seiten unter anderem mit süßen Glasnudeln, Fruchtspießen, Zwetschgenmousse und Träubleskuchen.
Wieso verschlägt es überhaupt einen indischen Spitzenkoch, der in Neu-Delhi geboren wurde und in seiner Heimat in den besten Häusern gearbeitet hat, ins Schwabenländle? „Das war die Liebe“, schmunzelt Suraj Nourd, als er gemeinsam mit Uli Grampp, Oliver Stranz, Enrico Amsberg, Patrick Hülsenbeck, Michael Militor und Susi Schreiber für all die Gaumenfreuden sorgte. Nicht zu vergessen ein das aufmerksame Serviceteam, das sich entweder in edle Saris aus Elvira Nourds Privatbesitz hüllte oder im feschen Dirndl präsentierte.
Und so haben die Akteure, gleich welcher Nation, auf ihre Weise für eine Völkerverständigung mit besonderer Note geworben, die noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Die Gäste jedenfalls dankten ihnen mit Applaus für diesen Abend der Gegensätze, der eigentlich gar keiner war.
Abdruck honorarfrei – 2.986 Anschläge