Durch die virtuelle Bierprobe des Wirtschaftsforums Süd führten von Hochdorf aus Dr. Moritz Krahl (links) und Carl Christian Hirsch.
Foto: Wirtschaftsforum Süd
Nagold / Freudenstadt / Pforzheim (k-w). Ungewöhnliche Zeiten fordern auch Unternehmervereinen moderne Formate in der Kommunikation ab, damit der Dialog nicht abbricht. Führungskräfte aus dem Nordschwarzwald trafen sich deshalb zu einer Online-Veranstaltung mit der Hochdorfer Kronenbrauerei und der Metzgerei Reinhardt.
Wie beim Wirtschaftsforum Süd üblich, waren der diplomierte Biersommelier Dr. Moritz Krahl und Metzgermeister Herbert Reinhardt als Repräsentanten der beiden Firmen an diesem Abend ganz schön gefordert, um alle Fragen der Mitglieder ausreichend zu beantworten. Zentrales Hauptanliegen des Vereins ist, Wirtschaftsvertreter und Unternehmer aus den Kreisen Calw, Freudenstadt und Pforzheim regelmäßig zusammenzuführen, um sich über Produktion, Produktpalette und Philosophie auszutauschen. Schließlich sollen die Dialoge Impulse für das eigene Unternehmen geben.
Souverän moderierte Carl Christian Hirsch, Leiter der Nagolder Geschäftsstelle der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, die virtuelle Bierprobe, bei der vor allem das Thema Regionalität ganz oben auf der Agenda stand. Die IHK unterstützt das Wirtschafsforum Süd bei der Organisation derartiger Veranstaltungen.
Wenn man sich auf den Austausch mit einer Brauerei einlässt, steht natürlich das Geschmackserlebnis an erster Stelle. Die Auswahl des Abends, die den Mitgliedern vorab zugeschickt worden war, reichte vom alkoholfreien Bier, über die Klassiker des Sortiments bis zum Meistersud von Juniorchefin Katharina Haizmann. Im Verlauf des Abends erfuhren die über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass zu dem Jahrtausende alten Kulturgetränk, je nach Sorte, nicht nur ein herzhaftes Vesper passt, sondern auch Schokolade, die den Geschmack sogar intensivieren kann.
Mit Dr. Moritz Krahl hatte das Wirtschaftsforum Süd einen profunden Kenner vor sich. Er hat an der Technischen Universität München Brauwesen und Getränketechnologie studiert und war danach in führenden Positionen tätig. Heute verantwortet er bei der Hochdorfer Kronenbrauerei die Qualitätssicherung. Aktuell ist die Kronenbrauerei wie viele andere der Branche auch mit sinkenden Absatzzahlen konfrontiert. „In der Corona-Krise wird zuhause eben nicht mehr Bier getrunken“, betonte Krahl, es fehlten eindeutig die Umsätze aus Gastronomie und Veranstaltungen.
Das Wirtshaus zu Krone in Hochdorf wurde urkundlich erstmals 1654 erwähnt. Aus ihm ging die Kronenbrauerei hervor, die sich schon in 12. Generation im Familienbesitz befindet. Da die Produktion die Hälfte ihres Bedarfs aus dem eigenen Hopfengarten abdeckt, sei sie eine von zwei Brauereien in Deutschland, die das Naturprodukt wirtschaftlich anbauen. Die Braugerste werde bei Landwirten im Umland gekauft. Im Zug der Nachhaltigkeit wurde die Energieversorgung Zug um Zug auf regenerative Energien umgestellt.
Metzgermeister Herbert Reinhardt schlachtet noch selbst. „Essen und Trinken sind Teil unserer Lebenskultur“, sagt der gebürtige Horber. Er lege beim Einkauf ebenfalls Wert auf Regionalität, um seine Wurst- und Fleischwaren herzustellen.
In der Schlussrunde sprach IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler von einer gelungenen Veranstaltung ebenso wie Vorstandssprecher Siegfried Katz, der dem IHK-Team für die regelmäßige Unterstützung dankte. Nichtsdestotrotz könne eine virtuelle Veranstaltung die realen Begegnungen nicht ersetzen, weshalb er auf ein baldiges Wiedersehen hoffe.
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Die Hilfe zur Selbsthilfe ist das zentrale Hauptanliegen des Wirtschaftsforums Süd, dessen Mitglieder aus den Kreisen Freudenstadt, Calw und Pforzheim stammen. Der Unternehmerverein wurde vor über 30 Jahren im Nordschwarzwald gegründet, um Persönlichkeiten aus der Wirtschaft zusammenzuführen. Das Wirtschaftsforum Süd fördert den Gedankenaustausch zwischen den Generationen. Seine Vortragsabende und Seminare geben vielen Geschäftsinhabern und Führungskräften aus der Wirtschaft Impulse für das eigene Unternehmen. Städtereisen und Besuche in Mitgliedsbetrieben sind optimale Foren für lebendigen Austausch und Dialog.