Feilen gemeinsam an der Erfolgsgeschichte des Tourismus im Land und für den Nordschwarzwald (von links): der für den Tourismus zuständige Landesminister Guido Wolf, TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun und IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler.
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Pforzheim (k-w). Auch im Nordschwarzwald suchen junge Menschen offenbar wieder verstärkt ihr berufliches Lebensglück im Tourismus. Zumindest stagnierten die Ausbildungszahlen laut Statistik in 2018 erstmals seit langem, betonte Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald, in Stuttgart, wo er sich auf der Urlaubsmesse CMT mit dem für Tourismus zuständigen Landesminister Guido Wolf und Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing Baden-Württemberg (TMBW), austauschte.
Unter den 7.263 Ausbildungsverhältnissen der Branche in ganz Baden-Württemberg waren im letzten Jahr immerhin 577 im Nordschwarzwald angesiedelt, so Keppler, 225 Verträge wurden 2018 in der Region sogar neu geschlossen. Den größten Anteil sicherten sich die Hotel- und Gaststättenbetriebe, in denen in den Monaten Januar bis November 208 Auszubildende neu in den Beruf eingestiegen seien. Hier machten sich die Kampagnen der IHK wie Ausbildungsbotschafter, 1A Ausbildungsbetrieb und auch das Ausbilderversprechen offenbar bezahlt. Wichtig sei, sowohl die berufliche Ausbildung als auch die Weiterbildung im Fokus zu behalten, sagte Keppler.
Hierfür warte die Tourismus-Akademie Baden-Württemberg, die unter dem Dach der für den Tourismus federführenden IHK Nordschwarzwald agiere, mit einem umfassenden Weiterbildungsangebot auf hohem Niveau auf, betonte der Hauptgeschäftsführer.
Vor allem die Aus- und Weiterbildung im Allgemeinen, aber auch die Qualität der Angebote spielten bei der CMT eine zentrale Rolle. „Wer nicht gut aufgestellt ist, kann im Wettbewerb um die Gäste nicht mithalten“, unterstrich denn auch TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun. „Der Tourismus im Land ist nicht das Werk einzelner“, betonte Tourismusminister Guido Wolf, „sondern es sind viele auf dem Weg, noch besser zu werden.“ Allein die Gastronomie und die Hotellerie leisteten einen „unwahrscheinlichen Beitrag für den Erfolg des Tourismus im Land.“ Für 2018 erwartet er das „achte Rekordjahr der Branche in Folge“, denn es deute alles darauf hin, dass im Musterländle die bisherige Rekordmarke von 52,9 Millionen Übernachtungen übertroffen werde. Dazu trage auch die gehobene Gastronomie mit ihren Sterne-Betrieben bei, wie beispielsweise in Baiersbronn. Der Minister ist überzeugt: Der Tourismus werde sich weiter positiv entwickeln.
„Das Entscheidende für den Erfolg ist immer der Gesamteindruck“, urteilte Martin Keppler, „und es zählen die Emotionen, die von den Menschen gemacht werden.“ Um den Gast authentisch zu begleiten, brauche es allerdings fachliche und soziale Kompetenzen. Sein Gesprächspartner Andreas Braun betonte: „Das qualitative Wachstum der Tourismusbranche sollte noch mehr als das quantitative im Vordergrund stehen. Qualität muss durchgängig sein.“ Das gelte ebenso für die Nationalparkregion, wo die Touristiker ihre Interessen gebündelt deutlich machen wollten. In einem Bindestrich-Land mit einer Vielzahl touristischer Leuchttürme müssten alle Akteure noch stärker für eine intensive Zusammenarbeit motiviert werden.
Im Nordschwarzwald würden darüber hinaus bereits manche Impulse gesetzt, mit denen der Gast zum Kommen animiert werde, war man sich in der Runde einig. Die Hängebrücke in Bad Wildbad zum Beispiel ist auf dem besten Weg, sich zu einer Erfolgsgeschichte zu mausern.