Autonome Fertigungslogistik von MartinMechanic im Einsatz: das fahrerlose Transporter-System MTL08469 auf der Motek in Stuttgart.
Bild: MartinMechanic
Nagold / Stuttgart (k-w). Eine flexible Produktions- und Montageautomatisierung, ausgelegt auf eine dynamische Infrastruktur, hat MartinMechanic im Zuge von Industrie 4.0 auf der internationalen Fachmesse Motek eindrucksvoll in Szene gesetzt. Erstmals haben die Sondermaschinenbauer aus Nagold auf ihrem 100 Quadratmeter großen Stand drei unterschiedliche Arbeitszellen mit einem autonom fahrenden Transporter-System vernetzt.
Bei dieser eigens für die Messe aufgebauten „Smart-Factory“ bedienten sich die Ingenieure beim modularen Baukasten von MartinSystems. In Stuttgart demonstrierten sie, was in Zeiten von Industrie 4.0 flexible Automation für die moderne Fertigung bedeutet. MartinMechanic führte dem Fachpublikum vor Augen, wie Automationszellen miteinander kommunizieren und logistisch vollautomatisch beliefert werden können, damit sie autark arbeiten.
Im Mittelpunkt der digitalisierten Anwendung stand das intelligente, fahrerlose Transportsystem MTL08469 von Martin Systems. Dieses FTS übernahm die komplette Logistik von drei modular aufgebauten RoboCube-Automationszellen. In der Messeapplikation ging es um Anlieferung und Abholung leerer oder bestückter Paletten. Dazu meldeten der flexible Bestücker, ein Schüttgut-Sortierer und ein sogenannter Wanderer automatisch ihren Bedarf an einem übergeordneten System an. Über das Flottenmanagement werden dann die Transportaufträge hinsichtlich ihrer Priorität an den Transporter weitergeleitet.
Auf seinem Weg vom Lager zu den Automationszellen orientiert sich der Transporter an der kürzesten, möglichen Route innerhalb des vorab definierten Arbeitsbereiches. Besonderen Spaß machte es den Messebesuchern, sich dem Transporter in den Weg zu stellen. Doch der reagierte sofort durch Umfahrung des „Hindernisses“ und navigierte sich neu über eine geänderte Route. Hierfür wurden der Steuerung des Transporters vorab die Anzahl der Versuche vorgegeben, die zur Zielerreichung anzuwenden sind. Kann das Ziel nicht angesteuert werden, wird an Hand der hinterlegten Landmark automatisch die bestmögliche Alternativroute ausgewählt.
Der Förderaufbau des Transporters ist höhenverstellbar, damit er an verschiedene Arbeitszellen andocken kann. Der integrierte Lift kann bis zu 500 Millimeter Höhenunterschied ausgleichen, wodurch er universell einsetzbar ist. Über ein elektrisch angetriebenes Förderband übergibt er Paletten und Material jeweils an die aktuell angesteuerte Anlage, die ebenfalls über ein Förderband verfügt. Der Transporter wurde mit einer festen Tastereinheit ausgestattet, um die passenden Fahreigenschaften aktivieren zu können. Über Call-Buttons können ihm weitere Befehle erteilt werden, zum Beispiel, um ein Rolltor zu öffnen. Eine Signalampel zeigt den Fahrstatus an.
Mit einer hochauflösenden Kamera zur Erkennung der Arbeitsschritte ist sowohl der Bestücker MBS242529 (BinSorter) als auch der Schüttgut-Sortierer MFS242377 (FlexSorter) ausgestattet, die beide auf der Motek vom Transporter bestückt wurden. Der Paletten- oder Teiletausch geschah automatisiert über Förderbänder. Volle Flexibilität ist bei beiden Arbeitszellen durch die Roboter gegeben, die mit einem Wechselgreifer ausgestattet werden können.
Die dritte Automationszelle, der Wanderer MWA242549, verfügte über einen kollaborativen Roboter neuester Technologie. Mit der Kamera am Endeffektor kann er sich jederzeit an einem neuen Ort oder einer Palette einmessen. Auf diese Weise kann er mittels Hubwagen durch die Produktion wandern. Der Transporter stellte die vollen Paletten auf seiner Schwerkraft-Rollenbahn ab und holte sie dort auch wieder ab.
Die Messeapplikation wäre auch mit anderen Arbeitszellen denkbar gewesen. Verbaut wurden Roboter der Marken Omron und Kuka. Handelt es sich um eine noch anspruchsvollere Arbeitseinheit, lassen sich auch mehrere Transporter zu einer größeren Flotte zusammenstellen. Dann wird immer der Transporter abgerufen, der gerade die Automationszelle auf dem kürzesten Weg erreichen kann.
Weitere Infos:www.MartinMechanic.com.
4.011 Anschläge – Abdruck honorarfrei
Videos über die aktuellen Arbeitszellen, die MartinMechanic auf der Motek in Stuttgart präsentierte, können im Internet abgerufen werden unter:www.facebook.com/mm.martinmechanic oder mit dem Stichwort „MartinMechanic“ auf:www.youtube.com.